Badezimmerplanung

Das Funktionsspektrum der Nasszelle wird nicht selten zur Entspannungs- und Wohlfühlzone, manchmal sogar zum Fitnessraum oder Wohnbadezimmer ausgeweitet. Die Körperpflege stellt einen sehr intimen Bereich des täglichen Lebens dar. Deshalb lohnt es sich, vor der Planung des Badezimmers die persönlichen Bedürfnisse und Vorstellungen genau zu formulieren, denn im Bereich der Badkultur, so scheint es, sind den Ideen kaum Grenzen mehr gesetzt.

Der erste Überblick via Badezimmerausstellung oder Webanalyse

Um sich im weiten Feld des Möglichen einen ersten Überblick zu verschaffen, empfiehlt sich der Besuch einer Badezimmerausstellung. Online oder offline. Hier können Sie sich ungeniert mit Skizzen, Prospekten und Fotobeispielen eindecken oder das Gespräch mit einem fachkundigen Berater suchen. Oftmals lassen sich die Ideen und Wünsche heute in dreidimensionalen, teilweise animierten Darstellungen auf Computer veranschaulichen. Diese vermitteln eine relativ genaue Vorstellung des zukünftigen Bades, wodurch allfällige Missverständnisse und Enttäuschungen frühzeitig verhindert werden können. Es besteht zudem die Möglichkeit, von Anfang an einen Architekten, Innenarchitekten oder Ausstellungsberater (offline) ausfindig zu machen, der Sie mit Rat und Tat unterstützt und unter Umständen sogar in der Lage ist, die gesamte Logistik und Koordination zu übernehmen.

Bei einem Neubau gilt zu beachten, dass bereits im Rohbaustadium grundlegende Entscheidungen getroffen werden müssen. Berechnen Sie deshalb genügend Zeit ein für diese erste Phase.

Zukunftsorientierte Planung: Bedarfs- und Nutzungsanalyse sinnvoll

Geht man zur konkreteren Planung über, erweist sich eine Bedarfs- und Nutzungsanalyse als sinnvoll:

  • Ist eines oder sind mehrere Bäder vorgesehen?
  • Bietet es sich an, einzelne Komponenten baulich voneinander abzutrennen, beispielsweise um eine morgendliche «Rush-Hour» zu vermeiden?
  • Welche Personen nutzen das Bad um welche Tages- oder Nachtzeit?
  • Ist eine Wanne, eine Dusche oder beides erwünscht?
  • Reicht ein Waschbecken oder werden zwei benötigt?

Das Erstellen einer Liste mit Dingen, die Sie bislang immer gestört haben – z. B. die kalten Bodenkacheln oder die laute Ventilation – kann Ihnen dabei helfen, richtige Entscheidungen bei der aktuellen Badplanung zu fällen.

Auch zukunftsorientierte Überlegungen sind später äusserst wertvoll, denn sie erlauben, vorhersehbare Veränderungen frühzeitig einzukalkulieren.

  • Kleinkinder werden grösser, Jugendliche verlassen wohl eines Tages das Elternhaus und Personen mittleren Alters sehen sich früher oder später vielleicht mit ersten Auswirkungen des Alterungsprozesses konfrontiert.
  • In besonderem Masse soll zudem behinderten Menschen Rechnung getragen werden. Es lohnt sich, bereits heute Vorkehrungen für allfällige Badezimmererweiterungen zu treffen.

Lassen sich nicht gleich alle Wünsche und Ideen auf einmal realisieren, erleichtern bereits angelegte, entsprechende Rohrleitungen und Sanitätsanschlüsse einen späteren Ausbau. So kann beispielsweise die Installation eines Bidets, einer zusätzlichen Dusche oder die Montage von behindertengerechten Sanitärapparaturen problemlos im Nachhinein erfolgen.

Im Gegensatz zu den einzelnen Einrichtungselementen, die mit weniger Aufwand zu einem späteren Zeitpunkt erneuert werden können, sollten Sie den Wand- und Bodenbelag von Beginn weg längerfristig planen, damit er Ihnen nicht nur optisch, sondern auch reinigungstechnisch in einigen Jahren noch Freude bereitet. Eine gute Beratung, welche Ihre persönlichen Bedürfnisse einbezieht und auf mögliche Problembereiche aufmerksam macht, sowie reifliche Überlegung sind hier besonders angebracht.

Raumgestaltung und Einrichtung

Die Raumgrösse des zukünftigen Badezimmers wird von verschiedenen Komponenten beeinflusst: So spielen

  • persönliche Einrichtungswünsche,
  • örtliche Gegebenheiten,
  • die Anordnung von sanitären Apparaten,
  • Bewegungs- und Durchgangsflächen eine Rolle.

Bei einem Zweipersonen-Haushalt wird für die Grundausstattung mit minimal 4–5 m2 gerechnet, während eine vierköpfige Familie etwa vom Doppelten ausgehen kann. Mit Hilfe eines detaillierten Grundrisses lässt sich der genaue Standort der Badezimmerkomponenten festlegen. Hier einige Hinweise auf übliche Grössen von sanitären Einrichtungen:

  • Für WC und Bidet sind jeweils ca. 40 x 70 cm zu kalkulieren,
  • für die Duschkabine ca. 90 x 90 cm,
  • eine Badewanne nimmt ca. 80 x 180 cm ein und
  • ein Waschtisch ca. 55 x 70 cm.

Zwischen den einzelnen Installationen sollten Sie einen Abstand von mindestens 20 cm vorsehen.

Auch wenn der realisierbare Grundriss des zukünftigen Badezimmers längst nicht den weitläufigen Hallen entspricht, die Sie sich in Ihren kühnsten Träumen auszudenken wagten, ist dies kein Grund zur Verzweiflung. Mit kleinen Tricks lassen sich optisch problemlos Weiten erzeugen.

So täuschen vor allem Glas, transparente Duschwände oder geschickt platzierte Spiegelflächen zusätzlichen Raum vor.

Allerdings ist darauf zu achten, dass keine Türen mitreflektiert werden, denn die dadurch entstehende Unruhe macht den überzeugendsten Vergrösserungseffekt im Nu zu Nichte. Eine optimale Beleuchtung sorgt gleichermassen für Weiträumigkeit und schafft ein wohltuendes Ambiente. Wenn möglich sollten Sie die Einplanung eines Fensters in Betracht ziehen, denn damit wird nicht nur ein helles, frisches Raumklima geschaffen, sondern auch eine praktische Belüftungsmöglichkeit.

Durch die richtige Farbwahl sind ebenfalls erstaunliche Resultate zu erzielen:

Helle, klare und ruhige Farben, klassisches Weiss, zartes Blau oder Grün sowie pastellene Blütenfarben unterstützen die Wirkung von Grossräumigkeit, während dunkle, drückende Töne unter Umständen zwar heimelig anmuten und Wärme ausstrahlen, die Räume optisch jedoch verkleinern.

Die eigenen Wünsche und praktische Aspekte sollen bei der Auswahl der Einrichtung und Ausstattung jederzeit im Vordergrund stehen. Trends gilt es genau unter die Lupe zu nehmen, sind diese doch meist relativ kurzlebig und verleiden einem möglicherweise schneller als gedacht, wenn sie nicht mit dem persönlichen Geschmack übereinstimmen oder sich in der täglichen Anwendung nicht bewähren. Ausserdem lassen sich mit Wäsche und Dekoration zu weniger horrenden Preisen trendige und anpassungsfähige Akzente setzen.

Natürlich gibt es auch bei der Auswahl der einzelnen Einrichtungskomponenten eine grosse Spannbreite. Es macht sich bezahlt, die ästhetischen Vorstellungen bereits im Vorfeld mit praktischen Überlegungen in Einklang zu bringen:

  • Wie viel Wert möchten Sie bei der Wahl der Waschtischabdeckung auf eine problemlose Reinigung legen?
  • Wird die Badewanne nur für eine Kurzwäsche benutzt oder darf sie auch ein Ort der Erholung und Entspannung sein, denn in diesem Fall ist nebst dem Design, der Farbe und den Kosten auf eine körpergerechte Form zu achten.

Gleiches gilt für die Auswahl des Badezimmerzubehörs:

  • Wie wichtig ist Ihnen ein sparsamer Wasserverbrauch bei Klosett oder Duschbrause?
  • Wären Einsteigehilfen für die Badewanne wünschenswert?
  • Soll der Drehöffnungswinkel des Spiegelschranks über 100 % betragen, so dass Sie sich bequem von allen Seiten bespiegeln lassen können?

Und schliesslich stellen sich, um ein rundum stimmiges Wohlfühlklima zu erreichen, nicht zuletzt Fragen bezüglich der Beheizung:

  • Ist es vielleicht Ihr langjähriger Wunsch, in Genuss einer Fussbodenheizung zu kommen?

Bei allem Planen, Organisieren und Träumen empfiehlt es sich, jederzeit den Kostenpunkt im Blickwinkel zu behalten:

Seien Sie sich von Beginn an im Klaren darüber, wie viel Geld Sie ausgeben wollen und scheuen Sie sich nicht davor, Kostenvoranschläge einzuholen.

Die «kleinen» Extras

Wenn Sie schon seit einiger Zeit von einer eigenen Sauna, einem Solarium oder einem ins Badezimmer integrierten Whirlpool träumen, lohnt es sich, diese Wünsche frühzeitig in die Planung einzubeziehen. Um den gesundheitsfördernden Saunagang auch tatsächlich als wohltuendes Ereignis erleben zu können, sollte sich die Raumgrösse nach den regelmässigen Besuchern sowie den vorhandenen Platzverhältnissen richten. Eine adäquate Erholungs- und Abkühlungszone ist unbedingt zu berücksichtigen. Am besten wird das Projekt «Badezimmer mit Sauna oder Solarium» zusammen mit einem Spezialisten evaluiert.

Für zukünftige Whirlwanne- oder Dampfduschenbesitzer gilt heute, was für Automobilisten schon lange an der Tagesordnung ist: probieren geht über studieren! Besteht die Möglichkeit eines Probebades, dürfen Sie sich diese Gelegenheit keinesfalls entgehen lassen, schliesslich bleibt Ihnen dieses «kleine» Extra ja über einige Jahre erhalten.

Quelle traumhaus.ch