Fugenlose Beläge

Wasser findet immer einen Weg. Dieser Tatsache müssen sich Hauseigentümer und Mieter bewusst sein. Besonders Nasszellen bergen ein grosses Risiko. Eine sorgfältige Planung für eine fugenlose Beschichtung ist unerlässlich, damit keine Wasserschäden entstehen können. 

Fugen, man liebt sie oder man liebt sie nicht. Man sieht sie oder man sieht sie nicht. Je nach Farbwahl und Dichte des «Gitters» können Fugen auf das Gesamtbild im Badezimmer sehr störend wirken. Dunkelgrau und fett beispielsweise wirkt omnipräsent und kommt tatsächlich vor. Und so sieht man sich tagtäglich mit diesem Gitterbild konfrontiert.

Die gute Nachricht für Ästheten: Es gibt fugenlose Beläge.

Zusätzliche Vorteile: Der Raum wirkt grösser, repräsentiert ein edles Ambiente und ist einfach zum Reinigen.

Fugenlose Beläge und das Risiko in Nasszellen

Fugenlos: wie wasserfeste Tapete

Keine Kerben oder Unterbrechungen

Fugenlos bedeutet glatte Fläche, also keine Kerben oder Unterbrechungen. Keine Begrenzungen, dafür mehr Weite.

Weniger Flexibilität

Fugenlos bedeutet weniger Flexibilität in der Spannung der Wand, was zu Rissen führen kann.

Rohstoffe der verschiedenen Schichten aufeinander abgestimmen

Fugenlose Beläge müssen von Experten umgesetzt werden, da alle Rohstoffe der verschiedenen Schichten aufeinander abgestimmt werden müssen.

Ob und wie ein fugenloses Bad umgesetzt werden kann, entscheidet am besten der Experte.

Weil nach den Gesetzen der Physik der kleinste Fehler durch Wasserschäden bestraft wird.

So ist es zum Beispiel wichtig, auf welchen Unterlagen der fugenlose Belag aufliegt. Naturfloor.ch schreibt, dass es für seinen Naturofloor® Belag feste, rissfreie, feingriffige und tragfähige Untergründe braucht. Beispielsweise Zementunterlagsboden, Anhydritestrich sowie im Wandbereich Zement oder Zementkalk-Grundputz sowie doppelt beplankte Gips-, Faser-, Zement- oder Wediplatten.

Durch Dauernässe kann die Versiegelung aufweichen und fleckig werden. Daher ist es wichtig, dass Flüssigkeiten wie Shampoo, Duftöle oder, wenn vorhanden, Pflanzenwasser sofort aufgewischt werden.

Fugenlose Beläge brauchen genauso Pflege wie Böden mit Fugen. Dabei muss auf stark alkalische, ätzende, lösungsmittel- oder alkoholhaltige Produkte verzichtet werden.

Bauschäden durch Wasser

Soweit so schön. Badezimmer mit fugenlosen Belägen sind ein echter Gewinn für das Auge. In Zeiten, in denen Raum optimal ausgenutzt wird und bedürfnishalber vielleicht noch ein zusätzliches, kleines WC eingeplant wird, bleibt mit einem fugenlosen Belag das grosszügige Raumgefühl doch noch erhalten.

Doch aufgepasst:

Wasser von aussen: Wasser findet, um es noch einmal zu erwähnen, immer einen Weg. Darum erstaunt es auch nicht, dass Feuchtigkeit in Sachen Bauschäden die Nummer eins ist. Feuchtigkeit im Keller, an der Fassade, am Dach – kein Haus ist wohl ganz dicht, aber man kann es dicht genug machen und so Wasserschäden und in der Folge auch Schimmelbildung verhindern.

Wasser von innen: Herr und Frau Schweizer duschen gern und lang, berichtet srf.ch. Ein Viertel des Gesamtwasserverbrauchs in einem Haushalt geht auf Kosten des Duschens. Der Verbrauch bei 7 Minuten warm duschen: 84 Liter Wasser und 3 Kilowattstunden. Und oftmals duschen oder baden mehrere Personen. Dadurch steigt der Wasserverbrauch immens an.

Meistens wird warm bis sehr warm geduscht, das heisst, im Badezimmer kommt es zu einer hohen Luftfeuchtigkeit. Nach dem Duschen noch die Wände abzuziehen, wird oft als sehr mühsam empfunden und vielleicht gerne auch mal unterlassen.

Fazit: Das Bad ist eine Gefahrenzone, wo undichte Stellen vom Wasser skrupellos ausgenutzt werden.

Seien es Abdichtungen, Fugen oder auch keine Fugen – Badezimmer müssen baulich professionell erstellt werden. Alles andere kann kostspielig werden!

© bauszene.ch, 28.11.2023