Wasserschaden in der Wohnung: Versicherung? Massnahmen?

Wir lieben Wasser. Es ist eine der wichtigsten Grundlagen des Lebens. Doch es gibt einen Fall, wo es uns herausfordert. Und zwar deftig. Und lange. Wenn es sich wie ein Einbrecher einen Weg ins Innere unserer Wohnung bahnt. Das Fiese daran: Es kommt meist ganz langsam. Geduldig. Tröpfchenweise. Wird es erkannt, gilt es schnell zu handeln. Denn Wasserschäden können sehr, sehr teuer werden! Damit Sie nicht sprichwörtlich im Regen stehen, hier die wichtigsten Tipps.

Erinnern Sie sich gut an Ihre Kindheit? An diese Lebensfreude und schier unendliche Energie? Heute mag das anders sein. Mit der Zeit werden wir langsamer. Vielleicht spüren wir auch unsere Gelenke. Materialermüdung, könnte man sagen. Genau das gibt es auch beim Hausbau. Material wird gefordert und abgenutzt. So kann es zum Beispiel zu einem Rohrbruch kommen. Weitere Gründe für Wasserschäden können sein:

Wir können unmöglich jede Ecke und jeden Winkel dauernd überwachen. Darum gibt es Versicherungen.

Wasserschaden in der Wohnung: Versicherung? Massnahmen?

Welche Versicherung zahlt bei Wasserschäden?

Schäden durch Wasser können grundsätzlich über die Hausrat- und die Gebäudeversicherung abgesichert werden. Das klingt einfach. Doch es gibt noch einiges zu beachten.

Nämlich die Art des Schadens.

Ist es eine auslaufende Leitung oder ein Elementarereignis? Und schon sind andere Versicherungen zuständig. Der Reihe nach:

Schäden an den Möbeln, am Parkettboden, Computer – alles, was die Einrichtung betrifft, übernimmt die private Hausrat-Versicherung. Wichtig: In den Kantonen Nidwalden und Waadt ist die kantonale Versicherung für Elementarschäden für den Hausrat zuständig.

Kantonale Unterschiede gibt es auch bei den Elementarschäden. Das wären offensichtliche Wasserschäden durch Hochwasser. Hier ist je nach Kanton entweder die kantonale oder die private Gebäudeversicherung zuständig. Für auslaufende Rohrleitungen gibt es die private Gebäude-Wasserversicherung für Eigentümer.

Wenn die Elektronik Ihres Autos in der Tiefgarage Schaden durch Starkregen nimmt, fallen die Kosten auf die Teilkaskoversicherung.

Es geht also immer um das

  • Wo (aussen oder innen),
  • Was (elementar oder partiell) und um
  • Warum (Naturereignis oder Verantwortung).

Die Natur kümmert sich nicht darum, wer sich um den Wasserschaden in der Tiefgarage kümmert. Natur geschieht einfach.

Was tun? Die bestmögliche Versicherung suchen!

Die richtige Versicherung gibt es in der Regel nicht. Dies gilt es mit dem Versicherungsberater herauszufinden.

Der Schaden wird bezahlt. Ende gut, alles gut?

Leider nein. Wenn der Schaden erfasst ist, folgen die Massnahmen. Der Anruf an die Versicherung ist der wichtigste Punkt. Denn hier erfahren Sie auch gleich, was zu tun ist.

Dann ist Geduld angesagt. Die Sanierung von Wasserschäden ist sehr komplex. Und eine Bautrocknung braucht ihre Zeit.

Wir müssen uns darum auf Lärmemissionen und eingeschränkten Raum einstellen. Möglich, dass zum Beispiel das Badezimmer nicht oder nur beschränkt benutzt werden darf. Genau dieser Raum ist aber enorm wichtig für uns.

Aber wenn der Bautrockner weg ist, kann man doch aufatmen, oder?

In einer gewissen Weise ja. Doch aufgepasst:

Feuchtigkeitsrückstände oder mit dem Wasser eingebrachte Verunreinigungen wie Schimmel oder Bakterien beinhalten langfristiges Schadenspotenzial.

Vorsorge ist besser als Reparaturen

Wenn wir ein Haus oder eine Wohnung bauen oder kaufen, möchten wir in der Regel unser Traumhaus erwerben, bzw. bauen. Visionen im Kopf sind der Grund, warum viele gute Ideen entstehen.

Im Bauwesen sind sie auch der Grund, warum Bauen immer komplexer wird.

Je mehr wir von der Einfachheit wegrücken, desto unübersichtlicher wird ein Bau. Dadurch entstehen potenziell auch mehr Eintrittsmöglichkeiten für Wasser.

Warum also nicht ein einfaches Haus mit einer einfachen Einrichtung wählen?

Hand aufs Herz: Bewunderung im sozialen Umfeld lässt schnell nach. Wasserschäden können reduziert, aber nie ganz verhindert werden. Der Zuzug eines professionellen Bauberaters schafft auf jeden Fall bessere Voraussetzungen.

© bauszene.ch, 11.11.2024