Werterhaltungsplan Stockwerkeigentum: Planen, um zu sparen
Erneuerungsfonds dienen dazu, dass anstehende Renovationen rechtzeitig finanziert werden können, damit es nicht irgendwann zu teuren Reparaturen kommt. Darum ist es wichtig, dass die Stockwerkeigentümerschaft sorgfältig plant und sich frühzeitig bewusst wird, welche Kosten wann anstehen könnten. Damit man vorbereitet ist, lohnt es sich, einen Werterhaltungsplan zu erstellen. Dadurch können unnötige Kosten verhindert werden.
Stockwerkeigentümer-Versammlungen können sehr anstrengend sein und auch mal emotional werden. Die Gründe dafür sind vielfältig. Reparaturen für das Garagentor stehen an, die Fassade muss auch demnächst renoviert werden und ein neues Gesetz verbietet fossile Heizsysteme. Damit hatte niemand gerechnet, so die einen, andere Teilnehmer der Sitzung sehen es anders. Vor drei Jahren wurde es schon klar angesprochen und im Protokoll vermerkt. Doch nichts passierte. Und jetzt ist das nötige Geld nicht vorhanden.
Schon beginnt die Frage, wer die Verantwortung trägt. Das muss nicht sein. Ein Werterhaltungsplan hilft, frühzeitig vorzusorgen.
Werterhaltungsplan Stockwerkeigentum: Planen, um zu sparen
Mit einem Werterhaltungsplan den Erneuerungsfonds berechnen
Nicht nur wir werden älter. Auch Material ermüdet. Es kann zu kleinen Rissschäden kommen, Kittfugen werden undicht und vieles mehr. Werden diese Schäden nicht frühzeitig erkannt, kann es zu grösseren kommen. Und die gehen definitiv ins Geld. Sparen wollen wir grundsätzlich alle. Doch wie viel kann man den jeweiligen Parteien für die Einzahlungen in den Erneuerungsfonds berechnen? Was macht Sinn?
Im Werterhaltungsplan werden mögliche Sanierungen aufgeführt und eine Kostenschätzung abgegeben. Die Kosten werden nicht nur erfasst: Es wird aufgezeigt, in welchem Umfang diese aus dem Erneuerungsfonds gedeckt sind.
Im Prinzip bedeutet ein Werteerhaltungsplan Klartext. Frühzeitig wissen, woran man ist.
Mit einem Werteerhaltungsplan haben Sie eine professionelle Einschätzung der anstehenden Bauarbeiten samt Kostenangaben jederzeit zur Hand. Dies ermöglicht eine einfachere Beschlussfassung an der Stochwerkeigentümer-Versammlung, zumal die finanzielle Sicherheit auch schon gewährleistet ist.
Gebäudezustandsanalyse: Frühzeitig finanzieren, um später zu sparen
Witterung, Abnützung und aussergewöhnliche Ereignisse nehmen Einfluss auf den Zustand von Gebäuden. Der Klimawandel bringt noch extremere Wetterereignisse mit sich, als es Sonne, Regen, Schnee und Eis bereits tun. Das bedeutet, ein Gebäude unterliegt Einflüssen, die zu langsamen oder auch schnelleren Veränderungen führen. Je nach Bausubstanz und je nach Standort hat das verschiedene Auswirkungen.
Stockwerkeigentümer können diese latenten Gefahren in der Regel nicht voraussehen.
Dazu braucht es Bauexperten, die eine saubere Gebäudeanalyse erstellen und Empfehlungen zu sinnvollen Verbesserungsmöglichkeiten abgeben. Experten erkennen den Lebenszyklus eines Gebäudes. Erfahrungswerte zu Architektur, Gebäudetechnik, Sanitärbereich, Elektro etc. helfen, erste Ansätze und Spuren von Schäden frühzeitig zu erkennen.
Immobilien sind langfristige Kapitalanlagen
Ein Eigenheim kann gut 50 bis sogar 100 Jahre alt werden. Wie beim Auto und bei uns selbst gilt es, regelmässig gewisse Checks durchzuführen.
Was nicht gepflegt wird, kann mit ganz schön Geld und Nerven kosten.
Betriebskosten, Kosten zur Substanzerhaltung und Erneuerung wie auch allfällige Wertsteigerung sollten vorausschauend und langfristig geplant werden.
Do it yourself ist im Falle von Planung und Sanierung von Gebäuden fehl am Platz, es sei denn, man ist selbst Fachmann im Bereich Gebäudesanierung. Eine falsche Strategie kann mittelfristig und länger unbekannte Risiken in sich bergen. Mit dem in der Folge unnötig hohen Sanierungsaufwand verliert die Immobilie an Wert. Als alleiniger Besitzer mag diese Situation besser händelbar sein. Doch im Verbund mit anderen Mitzahlenden kommt es immer wieder auch zu unlösbaren Streitigkeiten.
Fundierte Zahlen verhindern Streit in Gremien
Ob es gleich eine umfassende Analyse sein muss oder ob ein erster Kurzcheck reicht, kann mit einem Bauexperten besprochen werden. Insbesondere bei Stockwerkeigentümergemeinschaften, Schulhäusern, Alters- und Pflegeheimen – überall dort, wo Gremien involviert sind und eine fundierte Entscheidungsgrundlage brauchen – lohnt sich eine aussagekräftige Zustandsanalyse von Gebäuden.
Planen, um später zu sparen – und besser zu schlafen …
© bauszene.ch, 17.1.2024