Systemhaus: Die Bemusterung

Die Vorstellung, alle Details in einem Haus selbst bestimmen zu können – von den Sanitärgefässen bis zur Fassade – ist einerseits verlockend. Andererseits stösst man schnell an die eigenen Grenzen, wenn im Rahmen der Bemusterung für das Systemhaus die gesamte Aussen- und Innenausstattung sowie die Heizung und zusätzliche Haustechnik bestimmt werden sollen.

Trotz der Fülle der Entscheidungen steht den Bauherrschaften nur eine begrenzte Zeit – meistens ein Tag – zur Verfügung, die sie im Bemusterungszentrum des Hausherstellers verbringen. Wichtig ist in erster Linie, dass man den Überblick behält und sich auf das Wesentliche konzentriert. Welche Dinge die künftigen Hausbewohner eines Systemhauses als «wesentlich» einstufen, sollten unbedingt vor dem Termin definiert werden.

Grundsatzdiskussionen bereits zuhause klären

Ebenfalls zu empfehlen ist die Einigung in grundlegenden Stil-Fragen, also ob man beispielsweise eher modern oder rustikal wohnen möchte. Wer am Bemusterungstag noch Grundsatzdiskussionen führen muss, wird mit der ohnehin knapp bemessenen Zeit nicht auskommen.

Es ist durchaus hilfreich, sich bereits im Vorfeld auf dem Markt umzuschauen, welche Produkte es gibt. Basis des Bemusterungsgesprächs ist die vom Hersteller angebotene Standardausstattung, die ohne Aufpreis zu haben ist.

Meistens kann dabei bereits aus verschiedenen Produkten gewählt werden, so dass die persönlichen Wünsche nicht zwingend mit Mehrkosten verbunden sein müssen. Darüber hinaus besteht auch immer die Möglichkeit, das künftige Zuhause höherwertig auszustatten oder einzelne Leistungen aus dem Vertrag zu nehmen.

Grundsätzlich gilt:

Je mehr Entscheidungen Sie als Bauherrschaft bereits vorher gefällt haben, umso entspannter wird auch die Bemusterung ablaufen. Denn die Wahl der Ausstattung soll auch Spass machen.

Tipps für die Bemusterung

  • Bereiten Sie sich gründlich vor. Einigen Sie sich mit Ihrem Partner bzw. Ihrer Partnerin über grundsätzliche Wünsche und Bedürfnisse. So vermeiden Sie Diskussionen vor dem Verkäufer und gewinnen wertvolle Zeit.
  • Notieren Sie Änderungswünsche und offene Fragen bereits im Vorfeld auf. Gehen Sie dabei die Bau- und Leistungsbeschreibung des Hauses Punkt für Punkt durch. Verlangen Sie dafür vom Hersteller die Werkpläne (im Massstab 1:50) sowie die Standard-Elektropläne für Ihr Objekt.
  • Planen Sie technische Vorrichtungen, wie beispielsweise Solaranlage oder Markisen, bereits fix mit ein. Nachträgliche Änderungen kommen meist teurer – wenn man sie überhaupt noch irgendwann realisiert.
  • Schenken Sie der Stromversorgung im künftigen Heim besondere Aufmerksamkeit. Ein virtueller Rundgang hilft bei der Planung von Steckdosen und Lichtschaltern – im Innen- wie im Aussenbereich.
  • Planen Sie genügend Budgetreserven ein. Einerseits für die Baunebenkosten, andererseits für die Erfüllung von Zusatzwünschen.
  • Selbst wenn Ihnen vom Hersteller nur ein bestimmtes Zeitfenster für die Bestimmung aller Details eingeräumt wird, müssen Sie nichts sofort entscheiden. Wenn Sie mehr Zeit brauchen, werden Sie diese auch erhalten. Es geht immerhin um Ihr künftiges Zuhause.
  • Unterschreiben Sie nichts, bevor Sie es nicht nochmals genau kontrolliert haben. Nehmen Sie das Bemusterungsprotokoll nach Hause, um es in aller Ruhe nochmals zu prüfen. Achten Sie besonders darauf, was im aufgeführten Preis enthalten ist – beispielsweise Aufpreise bei Materialien oder nicht eingerechneten Arbeitsstunden.

Quelle: traumhaus.ch