Fenster Schallschutz und Montage sind wichtig
Welches Fenster ist das richtige für Ihre Wohnung oder für Ihr Haus? Tipps, auf was Sie bei der Fensterwahl achten müssen.
Die Frage, ob ein Fenster mit zwei oder drei Gläsern ausgerüstet wird, hat sich mittlerweile erledigt. Denn für Wohnbauten sind Dreifachverglasungen heute Standard. Die Mehrkosten gegenüber zwei Gläsern sind derart gering, dass das kein Thema mehr ist. Kurze Diskussionen ergeben sich manchmal auch bei der Materialwahl. Selbstverständlich geht es beim Abwägen die Materialpalette rauf und runter – um dann schnell beim Holz-Metall-Fenster zu landen. Jedenfalls für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen. Bei Mietwohnungen werden dagegen häufiger Kunststoffprodukte eingebaut. Übrigens: Vollmetallfenster gibt es auch für Wohnbauten. Sie sind aus getrennten Alu-Rahmen gefertigt, um den Wärmedurchgang zu minimieren. Ziemlich edel, aber auch teurer als Holzfenster.
Was sind die wichtigen Fragen?
Zwei wichtige Entscheidungen bleiben dem Hauseigentümer gleichwohl:
- Welche Schallschutzanforderungen sollen die Fenster erfüllen?
- Und zweitens, wo wird das Fenster montiert?
Beides hat viel mit Bauphysik zu tun und sollte, wenn möglich, mit Fachleuten erörtert werden. Beispielweise mit Josef Knill, Ko-Präsident des Schweizerischen Fensterverbandes:
«Schallschutzfenster ohne Sanierung des Rollladenkastens machen wenig Sinn.»
Knill warnt vor einer mangelhaften Ausführung, bei der das Fenster eine gute Schalldämmung bringt, der Schall aber über den Rollladenkasten eindringt. Fachleute nennen diese Schwachstellen Schallbrücken.
Um einen umfassenden Schutz gegenüber Lärm von der Strasse oder aus dem Luftraum zu gewährleisten, sollte das Gebäude auf Schallbrücken abgeklopft werden.
Im Dachbereich beispielsweise hat es viele akustische «Löcher» (Durchführungen wie Kamine, Abluftrohre, Befestigungselemente).
Grundsatzentscheid: mit Wärmedämmung?
Stufen der Schalldämmung beziehen sich auf das Schalldämmmass der Verglasung. Achtung:
Im eingebauten Zustand hat ein Fenster eine um mindestens 2 dB (A) geringere Schalldämmung. Verglasungen mit Schalldämmwerten über 40 dB (A) sind nur an besonders lauten Standorten sinnvoll.
In jedem Fall sollte der Hausbesitzer – oder der beauftragte Architekt – ein Schallattest der bestellten Fenster verlangen.
Die ideale Lage des Fensters in der Laibung setzt einen Grundsatzentscheid voraus. Sofern der Hausbesitzer aus Gründen des Denkmalschutzes oder wegen gestalterischen Ansprüchen auf eine Wärmedämmung langfristig verzichtet, sollte die Fensterposition nicht (oder nur geringfügig) verändert werden. In diesen Fällen können Renovationsfenster zum Einsatz kommen, was den Vorteil hat, dass keine Maurerarbeiten anfallen. Bei diesen Produkten wird der neue Rahmen auf den alten aufgeschraubt. Nachteilig ist allenfalls, dass der alte Rahmen als thermische Schwachstelle wirkt. Wer den Aufwand nicht scheut, erweitert die Fensternische durch Abfräsen der Laibung. Dadurch lässt sich das Fenster weiter aussen montieren, was die Kondenswassergefahr vermindert. Die ideale Lösung bleibt aber, das Fenster von aussen anzuschlagen und den Blendrahmen zu überdämmen.
Noch zwei Punkte:
- Bezüglich Einbruchsicherheit sind die Fenster in Klassen eingeteilt. Für Fenster im Erdgeschoss oder an zugänglichen Balkonen ist eine erhöhte Sicherheit unverzichtbar, was mit Fenstern der Widerstandsklasse 2 garantiert ist.
- Und schliesslich ein wichtiges Detail: Eine zweite – raumseitige – Dichtung am Flügelrahmen kostet wenig und bringt viel.