Beim Erwerb von Wohneigentum nehmen Sie so viel Geld in die Hand wie sonst kaum einmal in Ihrem Leben. Dabei werden Sie wohl oder übel nicht darum herumkommen, zusätzliches Kapital zu organisieren. Die Ausgangslage ist klar: Damit Sie den Kauf von Wohneigentum überhaupt ins Auge fassen können, müssen Sie mindestens 20 Prozent Eigenkapital aufbringen. Erfüllen Sie diese Voraussetzung, so finanzieren die Banken in der Regel weitere 65 Prozent der Bausumme mit einer 1. Hypothek und die restlichen 15 Prozent mit einer Hypothek im 2. Rang.

Die Aufnahme eines Hypothekar-Kredits bedeutet eine grosse finanzielle Belastung. Daher tun Sie gut daran, vor dem Gang zur Bank zu prüfen, ob es nicht Alternativen gibt. Sie können beispielsweise Mitglieder Ihrer Familie um ein zinsgünstiges Darlehen bitten oder Ihre Eltern für einen Erbvorbezug anfragen. Eine weitere Möglichkeit um zu Geld zu kommen, bilden auch die Guthaben der Säule 3a und der Pensionskasse. Sie können sich diese ausbezahlen lassen und sie als Eigenkapital nutzen. Diese Form der Finanzierung birgt jedoch zwei grosse Nachteile:

  • Einerseits müssen Sie das ausbezahlte Guthaben versteuern und
  • andererseits wird die Alters- und Risikoleistung (bei Invalidität oder Todesfall) geschmälert.

Deshalb wird empfohlen, das Guthaben nicht zu beziehen, sondern es für eine höhere Hypothek zu verpfänden.

Verschiedene Hypothekenmodelle

Für die Aufnahme einer Hypothek gibt es verschiedene Möglichkeiten:

1. Hypotheken-Mix

Ein Mix aus Hypotheken mit verschiedenen Laufzeiten deckt das Zinsrisiko bei Fremdkapital. Holen Sie dafür Offerten von zwei bis drei Banken ein, bevor Sie sich entscheiden. Für die Erstellung der Offerten werden von Ihnen Ausweis, Steuererklärung, Pensionskassen- und Lohnausweis, Eigenkapitalaufstellung, Betreibungsauszug sowie die Unterlagen zum Kaufobjekt verlangt.

Beispiel: Sie schliessen drei Fünftel in Form einer Festhypothek ab. Dabei wird ein Zinssatz auf eine bestimmte Zeit, meist über fünf Jahre, vereinbart. Zudem wird je ein Fünftel als variable Hypothek (auf zwei Jahre) und als kurzfristige Saronhypothek abgeschlossen.

2. Öko-Hypotheken

Einige Banken bieten günstige Konditionen für ökologisches Bauen an. Die Alternative Bank ABS beispielsweise hat eine Hypothek mit einem Immobilien-Rating im Angebot. Dieses bewertet bei einem Haus verschiedene Kriterien, wie Betriebsenergie, Bauökologie, Standortqualität, Nutzungsqualität oder Ökonomie. Je nach Nachhaltigkeitsstufe winkt dem Kreditnehmer eine Reduktion des Zinssatzes.

3. Hypotheken zum Discountpreis:

Hypotheken bringen den Banken viel Ertrag. Deshalb sind auch viele neue Anbieter auf den Markt getreten. Dadurch zeichnet sich allerdings eine Überhitzung des Hypothekenmarkts ab. Die Banken sind gezwungen zu reagieren und vergeben seither Hypotheken mit geringeren Margen. Oft stimmen die Banken nun auch einer Hypothek zu, wenn der Antragssteller keinen Eigenkapitalanteil von 20 Prozent aufzeigen kann. Dies ist jedoch gefährlich für den Schuldner: Steigt der Zins plötzlich stark an, steigt die Gefahr einer finanziellen Überforderung.

Amortisierung eines Hypothekar-Kredits

Da nach der Pensionierung das Einkommen meist massiv schrumpft, möchten viele Hausbesitzer ihre Hypothek so verringern, dass sie im Ruhestand weniger Hypothekar-Zinsen bezahlen müssen. Dies kann direkt oder indirekt geschehen:

a) Direkt:

Sie amortisieren die Hypothek in Raten und verringern damit die steuerlich abziehbaren Schuldzinsen. Dadurch vergrössert sich Ihr Vermögen, weshalb Sie mehr Einkommen und mehr Vermögen versteuern müssen.

b) Indirekt:

Sie amortisieren die Hypothek indem Sie jährlich einen Betrag in die steuerfreie, gebundene Vorsorge 3a einzahlen. Bei der Pensionierung können Sie dann dieses Kapital in einem Stück für die Tilgung der Hypothek einsetzen; dann sind aber Steuern fällig.

Während die 2. Hypothek in der Regel bis zum Rentenalter abbezahlt wird, erfolgt bei der 1. Hypothek meist keine Amortisation.

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hbq-bauberatung.ch: Beim Bauen gut beraten - Wohneigentum finanzieren

Sie haben sich entschieden, Wohneigentum zu erwerben. Herzliche Gratulation zu diesem Schritt! Nun aber stellt sich die Frage, welcher Haustyp sich am besten für Sie eignet. Der folgende Überblick soll Ihnen bei der Wahl Ihres Traumobjekts helfen und Sie über Vor- und Nachteile aufklären.

Das freistehende Haus

Es gibt drei Arten von freistehenden Häusern.

  1. Typenhäuser: Sie werden nach einem bestimmten Grundmuster überall gleich gebaut und schlüsselfertig dem Besitzer übergeben.
  2. Fertighäuser: Dieser Haustyp besteht aus vorgefertigten Wänden, Zwischenböden und Dachstuhl. Die Bauteile werden innerhalb von wenigen Tagen auf dem vorbereiteten Fundament zusammengebaut.
  3. Architektenhäuser: Dieser Haustyp wird von einem Architekten nach den individuellen Bedürfnissen der Bauherrschaft entworfen. Wer ein solches Haus bauen will, braucht viel Zeit, etwas Sachverstand und vor allem ein gutes Verhältnis zum Architekten.

Alle drei Arten von freistehenden Häusern sind eine kostspielige Angelegenheit.

Sowohl bei Typen- als auch bei Fertighäusern werden viele Zusatzarbeiten, beispielsweise die technische Erschliessung oder der Bau einer Garage, zusätzlich verrechnet.

Architektenhäuser sind aufgrund der individuellen Planung eines Architekten und der nicht standardisierten Ausführung bereits sehr teuer.

 Vorteile

  • Das Gebäude muss nicht geteilt werden.
  • Eigene Wünsche und Bedürfnisse können berücksichtigt werden.
  • Die Lage kann frei gewählt werden.

Nachteile

  • Hohe Grundstücks- und Erschliessungskosten
  • Hohe Energie- und Transportkosten auf der Baustelle
  • Hohe Architektenkosten

Das Reihenhaus

Wer sich möglichen Ärger beim Bauen schenken und lieber gleich ein fixfertiges Haus erwerben möchte, ist mit einem Doppel- oder Reihenhaus gut bedient. Diese Haustypen haben aufgrund ihrer rationalisierten Bauweise ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis.

Vorteile

  • Geringere Heizungskosten dank gemeinsamer Heizung
  • Geringerer Landverbrauch
  • Optimales Preis-Leistungs-Verhältnis

Nachteile

  • Weniger Privatsphäre
  • Oft nur auf zwei oder drei Seiten Fenster
  • Häufig kleine Zimmer
  • Örtliche Bindung

Stockwerkeigentum

Wenn Sie ein günstiges Wohneigentum suchen und nicht alleine die Verantwortung für den Unterhalt der Liegenschaft tragen wollen, sollten Sie den Erwerb von Stockwerkeigentum ins Auge fassen. Voraussetzung dafür ist jedoch die Freude am engen Kontakt mit den Nachbarn. Beim Stockwerkeigentum zahlen Sie jährlich einen Beitrag von ungefähr 0,5 Prozent des Gebäudeversicherungswertes in einen Erneuerungsfonds ein. Dieser dient dazu, grössere Unterhaltsarbeiten am Haus abzudecken. Der Betrag variiert je nach Grösse der Wohnung.

Vorteile

  • Günstig
  • Geteilte Verantwortung für die Liegenschaft

Nachteile

  • Lärm durch Nachbarn
  • möglicherweise Streitigkeiten mit den Nachbarn

Altliegenschaften und -wohnungen

Es gibt viele erschlossene Liegenschaften mit guter Infrastruktur, die zum Verkauf stehen. Häufig besteht bei diesen Häusern auch die Möglichkeit, sie zu erweitern. Dieser Weg zum Wohneigentum ist sinnvoll und einfach. Aber Achtung bei den Verträgen: Häufig ist keine Garantie enthalten! Nach der Abnahme entdeckte Mängel können nicht mehr geltend gemacht werden, ausser sie wurden absichtlich verschwiegen (OR 199). Am besten lassen Sie die Bausubstanz der Liegenschaft vor der Vertragsunterzeichnung von einem neutralen Experten überprüfen.

 

Sie haben es satt: Alljährlich erhöht der Vermieter unangekündigt die Miete, der Hauswart ist kaum erreichbar und arbeitet schlecht, die Nachbarn sind laut und die Waschmaschine ständig besetzt. Sie sind es leid, in Ihren vier Wänden eingeschränkt zu sein und fassen deshalb einen grossen Schritt ins Auge: denjenigen in die (Wohn-)Freiheit, bzw. den Kauf von Wohneigentum. Doch dieser Schritt sollte gut überlegt sein. Denn auch das Wohneigentum hat seine Vor- und Nachteile.

Vorteile des Wohneigentums

  • Keine Kündigung: Das Haus oder das Stockwerk gehört Ihnen. Sie können dort auf unbestimmte Zeit bleiben, denn niemand kann Ihnen niemand kündigen.
  • Selbstverwirklichung: Sie erhalten grosse Gestaltungsfreiheiten und sind Ihr eigener Herr. Nehmen Sie sich Zeit, Ihr Haus nach Ihrem Geschmack und Ihren Bedürfnissen einzurichten. Der gewonnene attraktive Lebensraum wird Ihnen viel Freude und Erholung bereiten.
  • Steuervorteile: Bei Hypothekar-Schuldzinsen, Kosten für werterhaltende Unterhalts-arbeiten und Einlagen in den Erneuerungsfond (bei Stockwerkeigentum) werden Ihnen Steuerabzüge gewährt.
  • Altersvorsorge: Eine Immobilie ist in der Regel bis zum Erreichen des Rentenalters abbezahlt. Folglich steht Ihnen durch die „ersparte Miete“ die ohnehin spärliche Rente für andere Zwecke zur Verfügung.

Nachteile des Wohneigentums

  • Eigenkapital notwendig: Um sich Wohneigentum anzueignen muss Eigenkapital vorhanden sein. In der Regel verlangen Banken, dass 20 Prozent der Bau- oder Kaufsumme selber aufgebracht werden können. Ist kein Erspartes vorhanden und niemand in der Lage, Ihnen das Eigenkapital vorzustrecken, platzt der Traum vom Wohneigentum.
  • Unterhalt: In einem Haus müssen die Einrichtungen von Zeit zu Zeit ersetzt werden.  Rechnen Sie dafür jährlich ein bis anderthalb Prozent der Bausumme (ohne Land).
  • Wertverlust: Selbstgenutztes Wohneigentum dient in erster Linie als Gebrauchsobjekt und nicht als Kapitalanlage. Es verliert ständig an Wert und bringt bei einem späteren Verkauf nicht mehr die einstige Kaufsumme ein. Auch Umbau-Investitionen werden Sie kaum verrechnen können.