10 Tipps für das richtige Fertighaus
Der Wunsch von den eigenen vier Wänden ist gross. Doch was ist besser? Ein Fertighaus? Ein Reihenhaus? Ein Massivhaus? Die nachfolgende Checkliste unterstützt Sie vor allem bei Fragen rund um Fertighäuser.
1. Hausbau – die grösste Investition im Leben
Der Kauf oder der Bau einer Immobilie bedeutet für viele eine der grössten Investitionen in ihrem Leben. Oftmals begeben sich Baufrauen und Bauherren ziemlich unvorbereitet in den Planungs- und Bauprozess. Sie unterschätzen die Anforderungen welche an sie als Bauherren und Besteller gesetzt werden und verkennen die Risiken.
2. Information – ist ein Fertighaus das Richtige?
Vorteile:
- Man weiss was man erhält – Musterhäuser können besichtigt werden.
- Erfahrung der Unternehmer – die Häuser wurden bereits mehrfach erstellt.
- Kurze Planungs- und vor allem Bauzeit.
- Diverse Angebote miteinander zu vergleichen ist einfacher möglich.
Nachteile:
- Keine schrittweise Bauplanung – Auswahl des Hauskomponenten erfolgt in 1 bis 2 Tagen.
- Wenig individuelle Beratung und Betreuung während der Bauphase.
- Fertighäuser eignen sich nicht für jedes Bauland, z. B. an einer Hanglage.
- Der Preis unterscheidet sich nicht gross von einem konventionell gebauten Haus.
3. Baupartner – sorgfältig aussuchen und Referenzen einholen
Für einen erfolgreichen Bauprozess muss der Vertragspartner umsichtig ausgesucht werden. Informieren Sie sich sorgfältig über den Hausproduzenten oder den Generalunternehmer Ihrer Wahl und lassen Sie sich Referenzen geben. Sprechen Sie mit den Bauherren der Referenzobjekte und verschaffen Sie sich einen persönlichen Eindruck.
War die Planung umsichtig, der Bauablauf reibungslos, wurden die Baukosten und Termine eingehalten?
Verlangen Sie ebenso einen aktuellen Betreibungsauszug und lassen Sie die Bonität der Unternehmer von Ihrer Bank prüfen.
4. Qualität – prüfen und vergleichen
Die Konstruktion sowie die Materialwahl am und im Gebäude haben einen grossen Einfluss auf die Qualität und Werterhaltung des Gebäudes. Es lohnt sich in jedem Fall die Konstruktionen und Materialien im Baubeschrieb genau zu analysieren. Bei den Budgetbeträgen für Kücheneinrichtungen, Sanitärapparaten sowie Wand- und Bodenbelägen bestehen grosse Unterschiede zwischen den Anbietern.
5. Nachhaltigkeit – kann längerfristig billiger sein
Nicht alles was billig ist beim Bau ist unter Berücksichtigung der Betriebs- und Unterhaltskosten auch kostengünstig. So kann sich eine teuere vorgehängte Fassadenkonstruktion wegen den tieferen Unterhaltskosten oder eine Erdsondenheizung infolge der tieferen Betriebskosten durchaus rechnen. Kalkulieren Sie die effektiven Gebäudekosten nicht nur bis zur Bauabrechnung, sondern berücksichtigen Sie die Gesamtkosten des Hauses für die kommenden 15 bis 20 Jahre.
6. Leistungen – wie schlüsselfertig ist schlüsselfertig?
Die Angebote der Hausanbieter unterscheiden sich massiv. Beinhalten einzelne Angebote «nur» das Haus ab der Kellerdecke, ist bei anderen das gesamte Gebäude im schlüsselfertigen Betrag dabei, es fehlen dann aber wieder die Aushub- und Umgebungsarbeiten. Lassen Sie sich von einem Fachmann bei der Kostenzusammenstellung beraten, nicht dass am Ende das Geld für die Gartenarbeiten fehlt und Sie noch längere Zeit auf einer Baustelle wohnen müssen.
7. Generalunternehmerverträge – alles hängt an einem Vertrag
Die Generalunternehmerverträge sind in ihrer Form frei, was mitunter zu ganz einseitigen Formulierungen führen kann wie «es liegt erst ein Baumangel vor, wenn ihn der Generalunternehmer als solchen akzeptiert». In einem Vertrag wird das gesamte Bauwerk beschrieben und bestellt.
Nicht selten führen Lücken und Missverständnisse in den Verträgen zu Mehrkosten für den Bauherrn.
Lassen Sie daher den Vertragsentwurf unbedingt durch einen Bauberater des Hausvereins prüfen, damit Sie Schwachstellen reduzieren können und die Risiken erkennen vor der Unterzeichnung des Vertrages.
8. Zahlungsplan – wie werden Anzahlungen sichergestellt
Die Zahlungsmodalitäten in den Werkverträgen sehen nicht selten eine Vorfinanzierung des Bauwerkes durch den Bauherrn vor. Die geleisteten Zahlungen entsprechen nicht dem Gegenwert auf der Baustelle. Ein Risiko, sollte dem Baupartner etwas passieren oder dieser sogar in Zahlungsschwierigkeiten kommen. Vertraglich muss unbedingt geregelt werden, dass die Zahlungen dem Gegenwert auf der Baustelle entsprechen oder durch den Generalunternehmer sichergestellt werden.
9. Baukontrollen – können vor Baupfusch schützen
Nicht alle Bauteile können anlässlich der Bauabnahme auf eine normenkonforme Ausführung und die Einhaltung der Regeln der Baukunde geprüft werden. Mängel verbergen sich nicht selten in den nicht mehr sichtbaren Bereichen. Speziell kontrolliert werden sollten Abdichtungen unter Terrain, die Wärmedämmungen im Dach- und im Fassadenbereich, der Aufbau des Unterlagsbodens sowie die Gipserarbeiten.
Es kann sich für die Qualität Ihres Eigenheims durchaus bezahlt machen, für punktuelle Kontrollen einen Bauberater beizuziehen.
10. Bauabnahme – was gilt es zu beachten?
Anlässlich der Baukontrolle nimmt der Bauherr das Bauwerk von Ersteller entgegen. Prüfen Sie sämtliche Bauteile anlässlich der Bauabnahme sorgfältig und verlangen Sie von Ihrem Baupartner ausreichend Zeit dafür. Denn alles, was anlässlich der Bauabnahme sichtbar ist und Sie nicht bemängeln, gilt als abgenommen. Ein Bauberater kennt die SIA-Normen sowie die Bauvorschriften und kann Ihnen helfen, Ihre Ansprüche und Rechte während der Bauabnahme durchzusetzen.